Am 1. Adventswochenende möchten wir Diätassistenten Sie in die Welt der Düfte und Aromen mitnehmen und Ihnen drei für die Weihnachtszeit typische Gewürze näher vorstellen. Garniert sind diese Steckbriefe mit wertvollen Tipps – zum Beispiel verraten wir Ihnen, welches Gewürz dabei hilft, Zucker einzusparen.
Rein in die kulinarische Praxis geht es danach mit einem Rezept für Kraftkekse nach Hildegard von Bingen, die jeden Weihnachtsteller mit ihrem tollen Aroma bereichern werden.
Als Diätassistenten sind wir Spezialisten für die Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten, daher gibt es das Keksrezept auch in einer glutenfreien Variante, und selbstverständlich haben wir auch an die dazugehörigen Nährwerte gedacht.
Zum Abschluss teilen wir gerne unser ernährungsphysiologisches Wissen mit Ihnen.
Wir wünschen Ihnen einen besinnlichen und würzigen 1. Advent,
Ihre Diätassistenten vom VDD (hier mehr erfahren)
Verband der Diätassistenten VDD e.V.
Anis zählt zu den ältesten Gewürzen der Welt. Als ursprüngliche Heimat vermutet man das östliche Mittelmeergebiet. Heute wird der Samen weltweit angebaut, vorwiegend in Spanien und Italien.
Aroma: süß-aromatisch, würzig-frisch
Verwendung: v.a. in weihnachtlichen Gebäcken und als Heißgetränk
Wirkung: schleimlösend, krampflösend
Praxistipp: lauwarmer Anis-Fenchel-Kümmel-Tee bei Magen-Darm-Beschwerden
Zimt wird aus der Baumrinde des Zimtbaumes gewonnen. Dabei werden jedoch zwei Qualitäten unterschieden. Der echte, sogenannte Ceylon-Zimt stammt ursprünglich aus Sri Lanka und wird heutzutage auch auf Madagaskar und den Seychellen angebaut.
Er ist nicht nur aromatischer, sondern auch gesundheitlich hochwertiger als der in China, Vietnam und Indonesien erzeugte Cassia-Zimt. Vor allem Menschen, die großzügig mit Zimt würzen, sollten darauf achten, den wertvollen Ceylon-Zimt zu verwenden.
Aroma: süßlich-würzig
Verwendung: v.a. in Süßspeisen, Gebäck und Würztee
Heilwirkung: krampflindernd, durchblutungsfördernd, schmerzstillend, antibakteriell, beruhigend, stimmungsaufhellend
Praxistipp: Durch eine Prise Zimt im Müsli, Joghurt oder Tee lässt sich Zucker einsparen, da wir den Geschmack von Zimt mit „süß“ assoziieren.
Muskat war bereits den Ärzten in der Antike bekannt. Später, im 10. Jahrhundert, schrieb der byzantinische Arzt Simon Seth, „dass die Muskatnuss dem Magen, der Leber und dem Herzen nütze“. Aber er warnte auch vor dem übermäßigen Verzehr. Das im ätherischen Öl enthaltene Myristicin wirkt in großen Mengen halluzinogen. Entwarnung gilt allerdings für die Verwendung als Gewürz, in dieser Größenordnung hat Muskat keine negative Wirkung.
Aroma: würzig, etwas bitter
Verwendung: z.B. in Kartoffelgerichten, Eintöpfen und Feingebäck
Wirkung: stärkt das Verdauungssystem
Praxistipp: Da das Aroma der Muskatnuss leicht flüchtig ist, empfiehlt es sich, die Muskatnuss gegen Ende der Zubereitung der Speisen frisch zu reiben.
Muskat, Nelken und Zimt sind die klassischen Gewürze, denen Hildegard von Bingen eine kraftspendende Wirkung zuschrieb.
Sie empfahl eine tägliche Verzehrmenge von 3 Keksen. Dies ist vor allem dem hohen Muskatgehalt der alten Originalrezepte geschuldet, dessen Verzehr in großen Mengen (>4 g/Tag) nicht empfohlen wird.
Wir haben die Kraftkekse noch um eine weitere wertvolle Zutat ergänzt. Erdmandeln haben einen fein nussigen Geschmack und enthalten einen besonders hohen Anteil an Ballaststoffen; sie machen aus den Keksen eine feine, aromatische Köstlichkeit. (Foto: lecker-ohne.de | Tobias Franz)
200 g Dinkelmehl
50 g Erdmandelflocken
120 g Butter / 1 Ei
60 g brauner Zucker
10 g Zimt / 3 g Muskat
2 g Nelke / 1 Prise Salz
100 g Reismehl
100 g Buchweizenmehl
50 g Erdmandelflocken
120 g Butter / 1 Ei
60 g brauner Zucker
2 EL Wasser
10 g Zimt / 3 g Muskat
2 g Nelke / 1 Prise Salz
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einem glatten Teig kneten.
In Frischhaltefolie gewickelt 1 Stunde kalt stellen.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und beliebige Figuren ausstechen.
Falls es schnell gehen soll, den Teig vor dem Kühlen zu einer Rolle von 3 cm Durchmesser formen. Anschließend in Scheiben schneiden.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze (Umluft 160 °C) etwa 10 Minuten backen.
Energie 52 kcal / Eiweiß 1,0g / Fett 3,0g / Kohlenhydrate 5,0g / Ballaststoffe 0,5g
Energie 53 kcal / Eiweiß 1,0g / Fett 3,0g / Kohlenhydrate 5,5g / Ballaststoffe 0,5g
Welcher ernährungsphysiologische Vorteil ergibt sich durch die Verwendung von Gewürzen?
Gewürze bringen nicht nur den Duft ferner Länder in unsere Küchen, sie helfen auch dabei, Kochsalz einzusparen, und fördern so (zusätzlich zu ihren vielseitigen Wirkungen) unsere Gesundheit.
Achten Sie beim Kauf am besten auf Bio-Ware und lagern Sie Gewürze stets kühl und lichtgeschützt.
Viel Freude beim Backen und Genießen!